That-Luang-Festival

Ich wollte eigentlich schon Ende Oktober vom Bootsrennen berichten, aber nachdem wir beim Aufbau kurz dabei gewesen waren (Cristina hat mit ein paar Studenten einen Stand zum Thema Müllvermeidung auf dem Fest organisiert), haben wir beschlossen, uns das zu schenken. Ich hab mal einen kurzen Schwenk vor dem Stand gemacht – die Kamera hat die Lautstärke sehr gnädig wiedergegeben, aber die Kakophonie von einem halben Dutzend übersteuernden Lautsprechern kommt ganz gut raus, auch wenn da noch nicht alle Stände überhaupt ihre PA fertig aufgebaut hatten:

Ein Bild hab ich noch von dem Übungs-Rennen gefunden; die sind ab und zu bei uns hinterm Haus vorbei gekommen. Nur um zu zeigen, mit was die da so rumgefahren sind: Boat Race Training

Wir sind da weggefahren, worüber ich auch irgendwann noch mal was schreiben muss. Aber jetzt gab’s noch einen Event, der der das wohl noch mal toppen konnte: das That-Luang-Festival, und da waren wir mal kurz.

Pha That Luang ist eine vergoldete Stupa, die hier das wichtigste Nationalsymbol und ein großes buddhistisches Heiligtum ist: Pha That Luang

Bei dem Festival kommt die ganze Stadt vorbei, zündet Räucherstäbchen da drin an, legt Blumen nieder … Blumen für Setthathirath (hier an der Statue für König Setthathirath – vorne ist der Müllhaufen, wo ab und an die Blumen hingeschaufelt werden, damit man noch was vom Denkmal sieht)

… spendet reichlich an die Mönche und Nonnen und wird dafür gesegnet. Nonnen Die in weiß sind hier immer die Nonnen; orange tragen nur die Mönche.

Dazu gibt’s Vorführungen traditioneller Tänze … Tänzerinnen Tänzerinnen

… und traditionelle Snacks: Lao Snacks Das sind mit aromatischen Zitronenbaumblättern fritierte Grillen und Schmetterlingslarven; übrigens durchaus lecker, solange sie noch warm und knusprig sind.

So weit das Programm, wie wir es erwartet hatten. Aber natürlich dürfen in Laos die Lautsprecher nicht fehlen. Drinnen auf dem Tempelgelände klang es etwa wie in dem Video oben, nur in einer Lautstärke, dass ich mir ernsthaft Sorgen um Leos Ohren gemacht habe. Das ganze wurde gesponsort und entsprechend dekoriert wie ein Sport-Event: Lao Beer Company, Nivea, Pepsi, Huawei und wie sie alle heißen waren überall mit ihren Bannern und alle 10 Meter hat ein anderer Marktschreier seinen chinesischen Plastikschrott, das neueste Shampoo, Magnum-Eis oder Waschmaschinen angepriesen. Wer zur Hölle geht zum That-Luang-Festival und kauft sich da eine Waschmaschine? Offenbar existieren diese Leute. Wenn da ungefähr eine Million Leute dicht gepackt in den Straßen stehen, fragt man sich zunächst ohnehin, wie die ihre Waschmaschine dann nach Hause bringen. So: Auto in der Menge Auto in der Menge Man fährt einfach mit dem Auto hin. Immer schön um die riesigen Müllhaufen rum die sich mit der Zeit bilden und die keiner wegräumt, weil die Müllabfuhr es nicht so nötig hat wie die Leute mit ihren Waschmaschinen: Müllhaufen

Ich würde sagen, es ist die Hölle, wenn’s nicht gerade sehr angenehmes Wetter wäre. Aber sonst passt an dem Begriff eigentlich alles.

Ungeschützter Verkehr

So, wir haben jetzt auch ein Auto. Bisher haben es zwei 125er Honda- bzw. Kolao- (die Südkorea-Laos-Technik-Koop) Mopeds getan, aber der Verkehr ist schon ziemlich scary hier. Eigentlich ist mir diese Rüstungsspirale auf der Straße ja zutiefst zuwider, aber wenn wir Leo durch den Berufsverkehr zum Sport oder sonstwohin karren müssen dann hab ich doch auch lieber etwas Blech drum rum – wenn die Laoten mal fahren lernen, können wir noch mal drüber reden.

Leute, die schon länger hier wohnen, erzählen einem, wie hier vor 15 Jahren noch die Hühner auf der Straße rumgelaufen sind und Vientiane eine Handvoll befestigter Straßen hatte. Die haben sich also in einem guten Jahrzehnt ins 21. Jahrhundert katapultiert und offenbar kommt die kulturelle und ausbildungsmäßige Entwicklung da nicht ganz mit. Sogar unser Laotisch-Sprachführer von 2012 meint noch:

Die laotischen Straßenverkehrsregeln sind im Detail nicht immer klar und äußerst fahrradfahrer- und fußgängerfreundlich.
Vielleicht sind sie das sogar in der Form, wie sie irgendwo auf einem geduldigen Stück toten Baums stehen, aber in der Praxis kann ich das nicht finden. Bei den Thais habe ich den Eindruck, die fahren wie die Henker, weil’s ihnen wurscht ist (Wiedergeburt ist schon was tolles), während die Laoten es schlicht nicht gelernt haben. Ein Führerschein ist de facto genausowenig Voraussetzung zum führen eines Kraftfahrzeugs wie ein funktionierendes selbiges. Eigentlich muss man ständig so fahren, als würde das Moped, das einem gerade mit 60 Sachen, einer kleinen Schwester und einer mit Wäscheleine festgefrickelten 15kg-Gasflasche hinten drauf auf der falschen Straßenseite entgegenkommt (was man – die Lichtanlage ist natürlich ebenso toll gewartet wie Auspuff und Bremsen, also zuletzt so 2003 rum – zwar deutlich hören, aber nicht sehen kann) von einem übermüdeten Dreizehnjährigen “gesteuert”, der gerade sein fünftes Jahr hinter der Lenkstange mit einem ordentlichen Becher Lao-Lao begossen und nur deswegen gerade aufgehört hat, darüber mit dem Handy was ins Fratzenbuch zu schreiben, weil ihm der Wind eine Ladung des ubiquitären Staubs ins ungeschützte Gesicht geblasen hat.

Motokids 2

Die Kombination mag jetzt hauchzart übertrieben sein, aber einzeln sind das alles alltägliche Sachen. 2003 steht z.B. auf dem Inspektionsaufkleber auf dem Moped unserer Putzfrau. Wobei “Inspektion” nicht heißt, dass da was anderes als die umgerechnet 1,50 € inspiziert würden, die der Aufkleber kostet. Oder dass man den irgendwo hin kleben müsste, wo man (also die Polizei z.B.) ihn sehen kann. Auf der linken Straßenseite Abkürzungen fahren oder den Gehsteig zur Rushhour mal eben zur Mopedspur umwidmen, das macht wirklich jeder. Die Kinder mit dem Moped zur Grundschule fahren lassen ist nicht ganz so verbreitet, aber zumindest in der Provinz geht das immer. Um nachts besoffen mit Vollgas auf dem Hinterrad um den Präsidentenpalast zu jagen, dafür braucht’s einen gewissen sozialen Status, aber den haben zumindest genug Teenager, dass man das wochenendlich beobachten kann.

Motokids 1

Die Folgen sind dann natürlich auch offensichtlich. Ich habe in den paar Monaten hier locker so viele Unfälle gesehen wie in meinem ganzen bisherigen Leben zusammen – und da waren ja auch schon einige Jahre in für eher lockere Interpretation der Verkehrsregeln bekannten Ländern dabei. Neulich auf dem Weg ins Schwimmbad gleich zwei hintereinander, und immer wieder irgendwo reingedengelte Mopedfahrer. Dass die alle nicht fahren können, führt auch dazu, dass die Stadt ständig Stau hat, ob wohl das nicht sein müsste. Das sagt in Deutschland zwar auch jeder, aber hier sind auch noch die Ampelschaltungen daran angepasst. Wenn man die nämlich so schalten würde, dass immer eine Straße grün hat und Linksabbieger eine Extra-Ampel haben, dann wäre das viel zu kompliziert. Das gäbe ständig Frontalzusammenstöße und viel böses und sonstiges Blut. Stattdessen hat immer eine Richtung grün, und da darf dann beliebig gefahren werden, wobei rechts abbiegen immer geht – ob offiziell oder de facto, weiß ich nicht. Die Phase wechselt im Uhrzeigersinn, und wenn die Ampeln auf einer Straße synchronisiert sind, dann ist das wörtlich zu nehmen: wenn man an der einen grün hat, hat die nächste das zur selben Zeit in der selben Richtung und wird grad wieder rot, wenn man hin kommt.

Nummernschilder sind immerhin allgemein üblich. Es sagt aber auch niemand was, wenn man mal längere Zeit keins hat. So wie wir gerade, weil unser Auto noch nicht angemeldet ist. Macht eine Firma für uns; die machen einen Haufen Geld damit, des Laotischen nicht mächtigen Leuten ihre (in diesem Fall erhebliche) Bürokratie zu erledigen, die einen sonst wochenlang in Atem halten würde. Immerhin kommen die für das Geld zu Hause vorbei und holen die Unterlagen; als die Frau da war, rief sie mich an und meinte, “I should be close to your place now, look out for a black Hyundai without license plate”. Des Schusters Kinder laufen ja bekanntlich barfuß. Wenn uns doch mal jemand anhalten sollte, dann sollen wir sie anrufen und mit den Cops reden lassen, sie “regelt das dann schon”.

Die Anmeldung müssen wir überhaupt nur machen, weil die Verkäuferin bei der Botschaft gearbeitet hat, und die machen sowas ordentlich™. Also abmelden, wenn man wegzieht z.B. Das erste Auto, das wir angeschaut haben, war noch auf die Leute angemeldet, von denen die Besitzer es vor sechs Jahren gekauft hatten. Man kriegt da ein kleines Kärtchen mit Fahrzeugdaten und Nummer drauf, und wenn man bei einer Kontrolle das zum Fahrzeug passende dabei hat, glauben sie einem i.d.R., dass man das nicht geklaut hat. Im schlimmsten Fall muss man noch den Kaufvertrag zeigen, aber der Name auf dem Kärtchen ist völlig schnuppe.

Egal – unser für die Stadt reichlich übermotorisiertes Blechverhüterli (ich hoffe ja, dass wir 4WD und so in den wilderen Landesteilen noch mal ausnutzen können) wird jedenfalls den richtigen auf der Karte stehen haben. Mal sehen, angehalten wurden wir bisher immer nur vom Stau. Und zu Leos Schule habe ich einen Weg über kleine Dirt Roads gefunden, den wir zumindest zusammen auch mit dem Rad zurücklegen können, was wir seit diesem Schuljahr auch fast jeden Tag machen.

Umgezogen

Jetzt sind wir schon zwei Monate hier und ich hab’s immer noch nicht erzählt: wir sind umgezogen. Das alte Häuschen war eigentlich ziemlich in Ordnung – ein bisschen mehr Stauraum hätte schon sein dürfen, aber an sich war das OK. Das Problem fing so zwei Wochen nach unserem Einzug an, da hatte eine Nachbarsfamilie nämlich beschlossen, mit ihrem Grill und ein paar Bierkästen auf die Uferstraße hinter unserem Haus umzuziehen. Der wurde da immer gegen Mittag aufgebaut und dann bis am frühen Abend irgendwelche schwer definierbaren Tierstücke erhitzt, was man bei passendem Wind auch deutlich gerochen hat, aber das war alles noch lieb und nett. War ja auch im Großen und Ganzen eine Familienveranstaltung. Dann allerdings haben sie sich einen größeren Tisch und einen Lautsprecher besorgt und angefangen, Grillzeug zu verticken, so wie es an dieser Straße schon diverse mehr oder weniger etablierte Bars machen. Für den Lautsprecher hatten sie einen USB-Stick (der passende Player ist da ja mittlerweile immer gleich mit drin) mit etwa 90 Minuten Best of Lao-Pop, und der lief dann da von vorn bis hinten und dann wieder von vorn, abends gelegentlich unterbrochen von wenig talentiertem Karaoke (die Filipinos sind da echt besser). Da haben wir die Vermieterin gefragt, ob man die nicht irgendwie rauskomplimentieren kann, aber das hat sie wohl nicht geschafft. Wir wollten als gerade neu eingezogene auch nicht gleich auf die Barrikaden gehen und mit denen streiten; bis auf den Musik- und Fleischgeschmack gab’s sonst nichts zu meckern.

Etwa zwei Monate haben wir gesucht, dann haben wir diesen Lao-Style-Palast hier am Ufer gefunden. Das ist ein riesiger Kasten, der in Deutschland locker für vier Stockwerke reichen würde; hier sind’s zwei mit extra hohen Decken zwecks Raumklima plus ein Giebeldach rein zur Wärmeisolation. Kostet zwar einiges mehr als das Haus vorher (das war auch ziemlich billig für hiesige Verhältnisse), aber die Lage ist schon fantastisch. Jetzt sind wir direkt am Ufer ohne Straße dazwischen; hinter dem Haus ist eine ziemlich staubige Straße, aber zum Glück auch einige große Bäume, die viel abschirmen. Denn die Skala für “staubig” ist hier ebenso wie die für “heiß” etwas anders geeicht. Staubig heißt, wenn hier nach Einbruch der Dunkelheit etwas Verkehr ist, dann hat man etwa 150 m Sichtweite.

Terrassenpanorama Panorama von der Terrasse. Der “Dunst” ist keiner, das ist Staub.

Ich hoffe, das war’s dann erst mal mit dem umziehen. Sieht gut aus, dass wir die restlichen zwei Jahre hier verbringen können.

Thailand: Fail

Gestern haben wir beschlossen, dass wir jetzt endlich mal Nong Khai anschauen gehen, den Grenzort auf der thailändischen Seite. Bisschen Handtücher und vernünftiges Geschirr und so einkaufen, das man hier nur sehr teuer bekommt, und auch einfach mal wieder raus aus der Stadt. Unsere Multiple-Entry-Visa haben wir ja schon eine ganze Weile, es gab nur bisher nie so recht eine Gelegenheit.

Guter Plan. Ging auch ganz prima, obwohl wir eher spät aufgestanden sind und gerade noch den Bus erwischt haben, der von der Station in der Stadt zur Grenze fährt. Der fährt auch bis auf die Thai-Seite – nächstes Mal nehmen wir aber den Linienbus, der erstens alle Nas’ lang fährt und zweitens auch bei uns in der Nähe hält; so müssen wir nicht erst 20 Minuten in die Stadt rein fahren und nachher mit dem Bus wieder raus, wenn die Route schon 300 m vor unserem Haus vorbei geht.

Jeder von uns hat jetzt mindestens zwei Pässe, den normalen deutschen und den Dienstpass. Leo hat drei, den ecuadorianischen noch dazu. In dem ecuadorianischen ist sein Visum für Laos, weil er die beiden anderen noch nicht hatte, als wir weg sind. Also sind wir mit dem ecuadorianischen aus Laos raus, schnell über die Brücke, und da wollten wir mit dem deutschen Dienstpass rein. Haben die Thais aber nicht erlaubt, weil da kein Ausreisestempel drin ist. Total bescheuerte Regelung, denn wenn man fliegt, interessiert das keine Sau. Mit dem ecuadorianischen ist er aber auch nicht rein gekommen, denn Ecuadorianer brauchen in Thailand ein Vorab-Visum, “on arrival” geht nicht. Also wieder rüber nach Laos und fragen, ob sie ihm den Ausreisestempel nicht in den deutschen Pass machen könnten. Najaaa … also wenn’s ein Pass vom selben Land wäre, dann ginge das. Den Fall, dass der Pass mit dem Visum schlicht voll ist und dann ein neuer gestempelt werden muss, den gibt’s ja öfter. Aber Visum in einem und den Stempel in einem anderen aus einem anderen Land, das geht gar nicht, und offenbar hatte das auch noch niemand von denen jemals gesehen. OK, ist ja nicht das erste Mal, dass Leo irgendwelche Bürokraten überfordert.

Leo hatte also keine Chance, überhaupt nach Thailand zu kommen. Als wir schon aufgeben wollten, haben wir festgestellt, dass ich jetzt fast das selbe Problem hatte: ich war in Thailand vor Leo dran, deswegen hatte mein Pass schon den Einreisestempel. Ohne den passenden für die _Aus_reise wollten mich die Laoten aber auch nicht wieder rein lassen. Also wieder zurück. Die beiden anderen haben sich dann schon in den Bus zurück gesetzt, und dann erst haben wir beschlossen, dass ich mich wenigstens mal ein bisschen umschauen gehe, damit die Aktion nicht ganz für’n Fuß war.

So, war ich immerhin mal in Thailand. Nong Khai ist auch nicht der Hit, aber immerhin haben sie bezahlbare Handtücher. Man sollte schließlich immer wissen, wo sein Handtuch ist.

Buddhatag

Neulich (schon wieder eine Weile her, aber ich komm ja net zum blogg0rn) war Buddhatag. Das ist keins meiner blöden Wortspiele; der wird zumindest auf Englisch wirklich so genannt und ist einer der wenigen buddhistischen Feiertage, wo mal tatsächlich die Arbeit ruht, zumindest für einen halben Tag. Wir haben ihn zum Anlass genommen, mal ein paar Tempel zu besuchen, was wir bisher fast komplett hatten bleiben lassen. Normal ist das ja das erste, was Laosbesucher anschauen, aber hier hat’s einfach derartig viele davon, dass uns das gar nicht sonderlich gereizt hat.

Jetzt aber. Himmel und Hölle haben wir ja schon im Buddhapark gesehen dass hier beliebte und sehr grafische Darstellungen sind. Himmel und Hölle

Dieses Detail finde ich ja besonders schön, wie sie sich in der Volksrepublik™ Mühe mit der Darstellung der himmlischen Belohnungen geben: hätten Sie’s lieber in Euro, Dollar, Baht oder Kip? Himmlischer Zaster

Eigentlich heißt der Tag Asana Bucha nach der ersten Predigt, die Buddha der Geschichte nach vor seinen Schülern und diversen Hirschen gehalten hat. An diesem Tag fängt hier auch die “buddhistische Fastenzeit” an – die Mönche ziehen sich zur Regenzeit zum meditieren in die Klöster zurück, und die normalen Leute machen sich viele gute Vorsätze, nicht mehr so viel zu saufen und so, wie die Abendländer auch. Vorher wird natürlich noch mal ordentlich gefeiert, damit man auch weiß, warum man’s in Zukunft bestimmt nicht mehr so übertreiben will.

Traditionell leben die Mönche nur von Almosen. In Luang Prabang ist das eine der großen Touriattraktionen (wir waren noch nicht mal da), wenn die morgens immer durch die Straßen ziehen und von den Leuten Essen bekommen. Das ist hier zwar nicht mehr so, aber man erinnert sich, dass sich diese Praxis schlecht mit sich zurückziehen und meditieren verträgt, drum kriegen die alle zum Buddhatag noch mal ordentlich Gaben. Jeder Mönch stellt eine Schüssel hin, und die Leute füllen sie. Traditionell eher mit Reis und Trockenfisch und so, heute mehr mit Junk Food. Schalenbefüllung

An den Bäumen werden die Erdgeister mit Wasser bedacht (komische Tradition in der Regenzeit – man meint, die Erdgeister hätten um diese Zeit gerade von Wasser die Nase voll), Kerzen für sie angezündet und Klebreisbällchen und ausgewählte Nestlé-Produkte hinterlegt. Sogar echte Milch war hier dabei, die Erdgeister scheinen also nicht von der verbreiteten Laktoseintoleranz betroffen zu sein. Erdgeistwässerung Erdgeistfütterung

Die verschiedenen Erleuchteten werden traditioneller ernährt: lecker Klebreis und das eine oder andere Obst. Der Keks war wohl ein Versehen, den hat sich dann gleich ein Kind geschnappt. Ricers

Wenn sie mal eine Pause vom Meditieren brauchen, bauen die Mönche ziemlich beeindruckende Renn-Kanus. Das hier dürfte gute 15 m lang sein und war nicht das längste. Ende Oktober findet hier ein großes Bootsrennen auf dem Mekong statt, und die Mannschaften sind schon fleißig am üben. Rennkanu

Taekwondo

Leo macht jetzt Taekwondo. Wir haben uns das kürzlich angeschaut, da gibt’s ein sehr schickes neues Trainingszentrum, das Japan eigentlich für die Judo- und Karate-Mannschaft gesponsort hat, wo sich die anderen Weißkittel aber auch gleich angeschlossen haben. Anfangs war er recht skeptisch, aber als sie ihn mal die Schutzweste anziehen und mit einem anderen Anfänger, der schon ein paar Wochen dabei ist, sich gegenseitig haben einen vorn Latz treten lassen, war er schnell überzeugt. Sowohl davon, dass das doch eventuell Spaß machen kann als auch dass man vom Superheldenfilme gucken noch lang kein Ninja wird.

Hier probiert er seinen neuen Trainingsanzug und guckt schon mal ernst wie ein Ninja. Ninja

Ich bin ja schon schwer versucht, da auch ein bisschen als Senior Noob mitzumachen, wenn ich ihn schon immer hin bringen darf. Aber vor allem wegen der schönen weißen Uniformen und der Mitgliedschaft in der glorreichen WTF! World Taekwondo Federation

Engrish Ⅱ

Ich kriege so viele Engrish-Fotos zusammen, dass ich kaum mit dem posten hinterher komme.

Unlimited English Unlimited Engrish more like.

Salon Coiffeur des Starts Mal wieder eins aus der Kategorie “war uns zu peinlich, das zu reklamieren”.

Moving Rubber Gar nicht mal so realitätsfern für das Ergebnis, das man mit diesem Haargel erzielt, aber ich würde das nicht so bewerben.

Charming Nigh Light The light is nigh!!!

With the aid of the user human body dead weight, through steps on themagnetic
massage plate, about the coordination wriggles the waist themovement, naturally
repeatedly stimulates the full bottom, in order tothe terminal nerve conduction,
the magnetism therapy effect arouses the human body various organs in addition
the driving force, producesthe magnetic wave effect to pass the human body
various spots, has the whirlpool shape secondary current in the human body,
removesagglomerates in vivo (specially is abdomen wait) the unnecessary fatand
the toxin, achieved builds up strength the healthy effect Das muss einfach gut für dich sein, wenn die das so gewählt mit einem per Hand abgetippten Text aus Google Translate beschreiben!

Cervical go to sleep. The brain go to sleep. Systemic go to sleep Da wird sich die Frau aber freuen, dass ihr Cervix auch endlich mal schlafen gehen kann. Und die die Frisur bleibt dann selbst ohne Moving Rubber hübsch.

The High-Quality Goods Fish the Line. Competitive Products Ohne das aufzureißen, habe ich nicht rausgekriegt, was da eigentlich drin ist. Angelschnur ist es aber offenbar nicht.

Zu haben sind diese fantastischen Produkte größtenteils hier: Enjoin Your Life Anscheinend haben sie irgendwann schon gemerkt, dass die Schilder falsch gedruckt sind. Das war dann nur keine Motivation, die mal alle zu tauschen.

Restaurants und Speisekarten sind auch immer ein Quell guter Laune:

Please Test Food Before Compound Wann oder wo bitte?

French fies. Cystic champions fractures. Cystic brats chicken massaman Das klingt ziemlich fies, was die da mit den Knochenbrüchen der Gewinner und den Geschwülsten irgendwelcher Rotzgören anstellen.

Bone-in Lamp Steak. Rip-Eye Steak or luk-lak Lamp Steak aus echtem Kobe Beef (leuchtet seit Fukushima)

Salmon-Tuna-Crapstick-Basabi Mmmm, Crapsticks!

Klamotten – kein Kommentar! Hardknocks sport lost e*h but they we know inside of us

Happy day Spider-Man boy amazing to you my heart These Meatballs are Tender. Classic 0 Hipster Style. Overthinking. I'm so high.

Noch ne Extrawurst: German Sausage, Italian Sausage German, Italian, whatever …

Buddhablumen

Buddhablumen

Kulturelle Integration ist wichtig, drum haben wir auch so einen Minitempel AKA “Spirit House” im Garten. Eigentlich war der beim Haus schon dabei, so wie bei jedem, aber wir dürfen ihn jetzt immer mit frischen Blumen beschicken. Das geht hier ganz streng nach dem buddhistischen Kalender; am Feiertag (nicht im Sinne von “arbeitsfrei”, sonst ginge hier gar nichts) gibt’s am Markt immer diese aus Blättern und Blüten gefalteten Kegel für ein paar Cent, und die muss man dann an seine Tempel stellen. Normal gehört einer davon zum Haus und an allen Ecken des Grundstücks müssen auch noch irgendwelche Opfergaben hinterlassen werden – meistens Bananenstücke oder gefüllte Schnapsgläschen oder so. Das lassen wir aber lieber bleiben, denn eigentlich füttert man damit nur das Ungeziefer und üblicherweise wird das Zeug auch noch auf Styroporschalen so wie z.B. von verpackten Äpfeln platziert, die dann überall rumfliegen. Keine Ahnung, wieso der Buddha das toll findet. Ich bin beim Einzug natürlich gleich in ein Fettnäpfchen getreten, als aich so ein Styropording entsorgen wollte, weil ich dachte, da hätte jemand halt was vom Mittagessen übrig gelassen.

Aber Tempelchen muss sein.

Gerhard Polt und die Psycholinguistik von LC_COLLATE

Ich hab gerade meine persönlichen Nikolausi-Momente und muss mir den Polt immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ich dem frechen Rotzbub eine schmieren™ will.

Der Leo lernt ja grad so einiges Englisch in der Vorschule, unter anderem auch den “Alphabet Song”. So hieß er zumindest bei uns in der Schule, aber da haben wir britisches Englisch gelernt, wo sich “dabbljuh eks and wai and zett” auf “nau ei nou si alfabett” reimt. Weil die Amis weiterhin drauf bestehen, U+005a “zzieh” zu nennen, bloß damit die singenden alten Typen mit den langen Bärten sich keinen holprigen neuen Namen merken müssen, tut’s das natürlich nicht mehr und sie müssen die letzte Zeile zu “nau ei nou mai äibisieh” trivialisieren.

Das ginge noch. Jetzt hat aber Leo das Lied so grob melodiemäßig abgespeichert, so wie ich, sagen wir, ein tibetanisches Weihnachtslied lernen würde. Die Mitte lautet dann “äitsch ai tschäi käi ellomellopih” und am Ende verwurschtelt sich’s noch mal etwas mit “dabbljuh äitsch nou mai äibisieh”. Das singt er täglich so gefühlt 200 Mal, 20 Minuten Mopedfahrt auf Dauerschleife kriegt er aber auf jeden Fall hin – die Fahrt ist ja auch trotz des für den Fahrer recht spannenden laotischen Verkehrs stinklangweilig für ihn. Das meißelt sich ganz schön tief in die Synapsen ein, wenn man das so fleißig übt, drum versuche ich den Text gelegentlich zu korrigieren.

Nö. Ellomellopih, Nikolausi!

Hätte ich nicht gedacht, dass so ein paar erfolglose Korrekturversuche so aggressiv machen können – aber der Polt wird schon auch so ähnlich auf den Sketch gekommen sein.

Ich habe ja schon den Verdacht, dass sich sowas auf die mentale Darstellung des Alph- ’tschulding: Abehzehs auswirkt, aber das kann man leider erst in 1-2 Jahrzehnten testen. Irgendwann mach ich dann mal so einen Versuch und nerve den Leo mit Buchstaben, die er alp^Wabehzeh-isch einsortieren muss, und schaue, wie lang er dafür braucht. In der Mitte und am Ende dürfte es zwei deutliche Peaks geben.

Wenn ich diesen Text per WaybackMachine oder beim Abstauben alter Git-Repositories denn mal finden und mich dran erinnern sollte …

Engrish, Palt ໑

Laos ist ein toller Platz für Engrish-Fans. Weil wenige Ausländer ordentlich Lao sprechen, gibt es ganz viel Text zweisprachig, aber übersetzt von Leuten, die selber nicht ordentlich Englisch sprechen bzw. offenbar zunehmend von Google Translate & Co. Ich hab da mal was vorbereitet[tm]!

Los geht’s mit der simplen Kategorie “Wir nehmen mal einen Buchstaben, der grob ähnlich aussieht oder auf der Tastatur daneben liegt” (manche mögen mein “I’m s slow learner”-Tshirt kennen):

Junion Kinder-Mopedhelm

Rise With the Son Üblicherweise ist das nur bei älteren Kindern wirklich enjoyable.

Mash Color Basket Der Korb ist zu groß für Babybrei (und Leo sowieso). Vielleicht ist Schweinefutter damit gemeint?

Nationa Beinahe fast schon annähernd mit dem Orginal[tm] verwechselbar!

Man kann die Buchstaben auch einfach weg lassen, wenn man sie nicht findet:

Notbook Ich wusste doch, dass es “Notbuch” heißt!

The Yuth In my yuth, we didn’t need no steenkin dickshnaries!

Die größte Kategorie ist sicher “Wörtlich Übersetztes”:

The rapid driving extremely. Sports begin from here. New bicycle Solche Hipster-Fixies sieht man hier zuhauf. Wobei die sich vermutlich tatsächlich bewähren, denn was eine Schaltung hat, ist in der Regel übelst verrostet und die Hälfte der Gänge geht eh nicht.

Mightiness suction wall health brush “Mightiness Health Brush”. Wenn ihr mal einen neuen Euphemismus einführen wollt, einfach einmal durch ein übersetzungsprogramm nach Chinesisch und zurück

Fried chicken with ball of frustration Klingt jetzt nicht sooo ansprechend auf der Speisekarte.

Security. Environmental. Protection. Quality of High-Quality Quality of High-Quality, wer bietet das schon? Und dann noch Fashion!

Warm and Romantic Warm und romantisch soll es sein (mit “warm” lockt man hier zwar keinen hinterm Ofen vor, um mal die unpassendstmögliche Redensart zu bemühen), aber “eliminate high-voltage power grid to achieve the purpose of mosquitoes”? Es gibt wohl eine Moskitoverschwörung gegen die nationale Stromversorgung!

Weitere bombastische Produktbezeichnungen: Stick System Roller Cover “Stick System Roller Cover” AKA Isolierband (komischerweise mussten sie sich auf Russisch nicht so verkünsteln)

Partidário dde Metal. Vários Cestos de Ferro Das haben sie mal zur Abwechslung auf Poltuguês bedruckt. Ist aber auch egal, denn dass es sich um Teflonband für Wasserleitungen handelt, könnte man dem Titel “Metallener Parteigänger Verschiedene Eisenkörbe” so oder so kaum entnehmen.

'Magic' Brush the Ball I’m not gonna brush my balls with this, thank you.

Excellent picture in our camera, overexpectation in your mind. Man sollte bei HD-Kameras keine übertriebenen Erwartungen haben.

Two rules about coffee you may not know Na ja, das ist eher Mathe- als Englisch-Schwäche.

Oft scheint es auch, als läge es mehr an der asiatischen Mentalität als sonstwas. Da wird ein Schild in Auftrag gegeben bei irgendeinem Schildermacher bzw. hauptamtlichen Klebebuchstabenkleber, dessen Job es eigentlich nur ist, das zu reproduzieren, was er auf der Vorlage sieht. Weil er es nicht versteht, macht er manchmal Unsinn, und der asiatische Kunde traut sich nicht, das zu reklamieren. “Keinen müden Kip kriegst du von mir, solange das so aussieht” würde ein Deutscher sagen, aber der Laote geht dann halt nächstes Mal woanders hin. Wo’s nicht unbedingt besser sein muss.

Banqepur le commerce exterieur lao Schon eher hart, wenn am Geldautomaten der Name der Bank falsch geschrieben ist. Das ist auch noch an der Zentrale. OK, eher Flançais als Engrish.

Vientaine Sport Complex Auch die eigene Hauptstadt kann man richtig schreiben, muss aber nicht.

Klamotten sind eh immer gut für Engrish. Da scheinen sich alle geeinigt zu haben, “Lass uns da mal irgendwas draufschreiben, scheißegal, Hauptsache es sieht auf den ersten Blick wie was teures aus”.

Callan to fon Beign style cis VERASCE philippplein My other shirt is also a VERASCE!

WINESGR Went to horrible restaurant the food and like like the f fashion trend
to lead only the watter was rude newyrok street style introduce the finel place
of information that is wores than the other bad things you have already
mentioned What the fork, slsry?!