Ich wollte eigentlich schon Ende Oktober vom Bootsrennen berichten, aber nachdem
wir beim Aufbau kurz dabei gewesen waren (Cristina hat mit ein paar Studenten
einen Stand zum Thema Müllvermeidung auf dem Fest organisiert), haben wir
beschlossen, uns das zu schenken. Ich hab mal einen kurzen Schwenk vor dem Stand
gemacht – die Kamera hat die Lautstärke sehr gnädig wiedergegeben, aber
die Kakophonie von einem halben Dutzend übersteuernden Lautsprechern kommt ganz
gut raus, auch wenn da noch nicht alle Stände überhaupt ihre PA fertig aufgebaut
hatten:
Dein Browser kann dieses Video nicht abspielen. Bäh.
Ein Bild hab ich noch von dem Übungs-Rennen gefunden; die sind ab und zu
bei uns hinterm Haus vorbei gekommen. Nur um zu zeigen, mit was die da so
rumgefahren sind:
Wir sind da weggefahren, worüber ich auch irgendwann noch mal was schreiben
muss. Aber jetzt gab’s noch einen Event, der der das wohl noch mal toppen
konnte: das That-Luang-Festival, und da waren wir mal kurz.
Pha That Luang ist eine
vergoldete Stupa, die hier das wichtigste Nationalsymbol und ein großes
buddhistisches Heiligtum ist:
Bei dem Festival kommt die ganze Stadt vorbei, zündet Räucherstäbchen da drin
an, legt Blumen nieder …
(hier an der Statue für König Setthathirath – vorne ist der Müllhaufen, wo
ab und an die Blumen hingeschaufelt werden, damit man noch was vom Denkmal
sieht)
… spendet reichlich an die Mönche und Nonnen und wird dafür gesegnet.
Die in weiß sind hier immer die Nonnen; orange tragen nur die Mönche.
Dazu gibt’s Vorführungen traditioneller Tänze …
… und traditionelle Snacks:
Das sind mit aromatischen Zitronenbaumblättern fritierte Grillen und
Schmetterlingslarven; übrigens durchaus lecker, solange sie noch warm und
knusprig sind.
So weit das Programm, wie wir es erwartet hatten. Aber natürlich dürfen in Laos
die Lautsprecher nicht fehlen. Drinnen auf dem Tempelgelände klang es etwa wie
in dem Video oben, nur in einer Lautstärke, dass ich mir ernsthaft Sorgen um
Leos Ohren gemacht habe. Das ganze wurde gesponsort und entsprechend dekoriert
wie ein Sport-Event: Lao Beer Company, Nivea, Pepsi, Huawei und wie sie alle
heißen waren überall mit ihren Bannern und alle 10 Meter hat ein anderer
Marktschreier seinen chinesischen Plastikschrott, das neueste Shampoo,
Magnum-Eis oder Waschmaschinen angepriesen. Wer zur Hölle geht zum
That-Luang-Festival und kauft sich da eine Waschmaschine? Offenbar existieren
diese Leute. Wenn da ungefähr eine Million Leute dicht gepackt in den Straßen
stehen, fragt man sich zunächst ohnehin, wie die ihre Waschmaschine dann nach
Hause bringen. So:
Man fährt einfach mit dem Auto hin. Immer schön um die riesigen Müllhaufen rum
die sich mit der Zeit bilden und die keiner wegräumt, weil die Müllabfuhr es
nicht so nötig hat wie die Leute mit ihren Waschmaschinen:
Ich würde sagen, es ist die Hölle, wenn’s nicht gerade sehr angenehmes Wetter
wäre. Aber sonst passt an dem Begriff eigentlich alles.