Vorbereitet

Eine Woche waren wir in Bad Honnef; endlich habe ich das auch mal kennengelernt. Eigentlich gibt es seit etwa einem Vierteljahrhundert Vorbereitungskurse für “MAPs” (“Mit Ausreisende Partner” – viele der EHs, CIMler und allgemein MAs der GIZ pflegen eine TLA-Kultur, deren Penetranz annähernd proportional zu Dienstgrad mal Kehrwert des Lebensalters zu sein scheint), aber die letzten Male hat mir das niemand gesagt.

Irgendwer hat in den neunzigern mal eine Statistik gemacht hat, dass zwischen 20 und 50% aller Entwicklungshelfer, die ihren Projektplatz vorzeitig verlassen (also entweder kündigen oder den Chef überzeugen, dass die Bedingungen unerträglich sind und sie woanders hin versetzt werden wollen), das primär wegen Problemen der mitgereisten Partner tun. Das war dann der Anlass, auch nicht-Arbeitnehmern so einen Kurs angedeihen zu lassen, damit wir nicht irgendwann die Krise kriegen, wenn wir schon von Tropenklima und Sorge vor Malaria zermürbt nicht mehr damit klar kommen, dass alle unsere Nasen oder Haare anfassen wollen während der Partner als einziger irgendeine Anerkennung für seine Arbeit bekommt aber dabei selbst gestresst ist, weil den ganzen Tag mit $ANDERE_KULTUR zu kommunizieren viel anstrengender ist, als man jemals geglaubt hat. Von “was muss man für Bürokratie vorher erledigen?” über “wie kriegt man einen Kulturschock und was kann man dagegen machen?” bis “wie geht’s den Kindern dabei?” haben wir die Woche eine Menge entsprechender Themen besprochen und ich bin jetzt tatsächlich zertifizierter MAP :) Zertifikat Bei den meisten Themen konnte ich zwar immer mal wieder wissend grinsen und berichten, wie mir dies und jenes schon mal untergekommen ist, aber am Ende war doch noch ein Haufen interessanter Infos und Austausch mit anderen dabei.

In diesem feudalen Anwesen direkt am Rhein gab’s leider nur das Mittagessen: Uhlhof Blick über den Rhein

Das hing da an irgendeinem schwarzen Brett und ich fand’s amüsant genug, das auch in schlechter Handyfotoqualität hier wiederzugeben. Working in Development Zwischendurch ist übrigens die zeitweise im Umzugschaos verschütt gegangene Kamera wieder aufgetaucht, so dass ich begründete Hoffnung auf bessere Bilder machen kann.

Auf gepackten Koffern

Der Dachboden ist vollgepackt, die Koffer auch, und auf letzteren sitzen wir jetzt noch bis zum 20. Mai. Also genau genommen bleiben die meisten Koffer schon hier während ich Cristina und Leo nach Bad Honnef für eine Woche Laos-Voerbreitungskurs folge, aber aus den anderen werden wir bis zur Ankunft in Vientiane jetzt leben.

Weil sich der Unterhaltungswert von Bildern gepackter Koffer in Grenzen hält, hier noch ein schöner Schnipsel aus der FAZ von heute:

La Resistance

Ich sehe schon die SEKs in den Krankenhäusern: “It became necessary to kill the patient to save her” oder so – nur um wieder den Bogen zu Indochina zu kriegen.