Xayabouri Elephant Festival
Dieses Wochenende waren wir auf dem Xayabouri Elephant Festival. Eins von Cristinas Projekten hat da einen Stand und der deutsche Botschafter ist vorbeigekommen, insofern musste sie da mal nach dem Rechten sehen und Leo und ich haben die Gelegenheit genutzt, uns das auch anzuschauen.
Die Gegend von Xayabouri ist schon seit langem vom Holzeinschlag geprägt, was man ihr auch deutlich ansieht. Da wo noch Bäume zu finden sind, gibt es auch die derzeit meisten Elefanten in Laos, die da als Arbeitstiere gehalten werden. Und wie man das so macht mit Brauereigäulen, Kamelen oder Rundholzdickhäutern werden die einmal im Jahr ordentlich gefeiert, bunt geschmückt, dürfen allerlei Tricks herzeigen, und ihre Besitzer versuchen dafür irgendwelche Preise zu gewinnen während sie sich den Rest des Tages ordentlich betrinken.
Etwas seltsam ist die Veranstaltung schon. An sich soll das eine der größeren Touri-Attraktionen von Laos sein; das Fest zieht sich über eine Woche hin, jeden Tag gibt’s irgendwelche Veranstaltungen, aber was wo wann, das ist nicht rauszukriegen. Ein englisches Programm sucht man eh vergebens, aber auch sämtliche Laoten, die wir gefragt haben, meinten bestenfalls, es gäbe da schon was, das sei aber alles auf Lao, und wenn man das dann angucken will (ein bisschen lesen kann ich’s ja schon mittlerweile), dann ist es nicht aufzufinden. Das war nicht so schlimm weil wir eh nur Samstagmorgen bis Sonntagmittag hatten und in der Zeit auch gar nichts anderes vor als da am Festplatz/“Stadion” rumzuhängen. Weil da aber zeitweise so gar nichts los war hatten wir den Verdacht, dass wir gerade was verpassen, war aber angeblich nicht so.
Außer den offiziellen Veranstaltungen auf dem Festplatz war das ganze ein ziemlich großer Markt. Ca. 80% Chinaschrott vom Elefenten-Tshirt für 1€ bis zum Handy-Ladegerät, der Rest ist Essen und lokales Handwerk, hauptsächlich Weberei.
Und Spiele. Natürlich große Hüpfburgen für die Kinder, und für die Erwachsenen faszinierend provinzielles.
Hir kann man um eine Flasche Bier oder eine Kaffeemaschine Roulette spielen.
Die üblichen Schießbuden sind natürlich auch vorhanden, aber die hier bietet etwas besonderes: hier kann man “Mädels Versenken” spielen. Hinter den vor blutigen Nasen schützenden Gittern tanzen sehr züchtig drei Teenager. Jede hat ein Blechherz neben sich, das es mit einem Ball zu treffen gilt, worauf sich eine Falltür unter ihr öffnet und sie in einen Wasserbottich fallen lässt. Geschäftsideen im Sozialismus™
Aber eigentlich waren wir ja wegen der Elefanten da. Raufsteigen war eine ziemliche Abzocke.
Zwischendurch mal baden gehen. Auf einem Elefanten kommt man um diese Jahreszeit auch trockenen Fußes über den Fluss.
Solche Vorführungen wie hier mit den Jungelefanten muss es wohl mehr gegeben haben, das haben wir uns dann aber nicht mehr angeschaut. Ich fand den Umgang mit den Elefanten jetzt nicht so tierquälerisch wie wir schon gehört hatten, aber ich möchte lieber nicht wissen, wie sie die trainieren.
Die Brücke hat eigentlich mit garnix zu tun, die steht in Luang Prabang und ich habe sie nur vor dem Rückflug noch fotografiert. Die ist deswegen lustig, weil sie eine temporäre Brücke ist, die immer nur bis zur Regenzeit hält und nachher wieder neu gebaut wird, und das ist ein Feature, das auf OpenStreetMap nicht vorgesehen ist. Die wird immer eingetragen, und ein paar Monate später kommt wieder jemand und stellt fest, dass es da gar keine Brücke gibt, und löscht sie wieder. Bis zur nächsten Trockenzeit. Das war auch das erste Mal, dass wir sie mal in echt bewundern konnten.