Lebensmittel-Shoppen auf Laotisch
Lebensmittel einkaufen ist hier eine gewöhnungsbedürftige Sache. Die Läden sehen alle so ähnlich aus:
Das ist jetzt zufällig der, der hier in der Gegend das beste Fleisch hat. Gehört
einem Australier; vermutlich hat
seine laotische Frau den Namen ausgesucht, der so viel wie “guter Führer”
heißt. Der Laden ist 200 m von unserem letzten Haus entfernt, aber
das mit dem Fleisch haben wir küzlich erst mitgekriegt. Gemappt hatte ich den
schon lang, da hatte er aber dieses Transparent mit “Quality Meats” noch nicht
da hängen.
Es wird hier immer nur über Mundpropaganda weitergegeben, wo es was zu kaufen gibt. Neulich sind wir mal da gucken gegangen, wo wir gehört hatten, dass der Großhändler ist, der die ganzen Supermärkte für die Ausländer mit importiertem Zeug beliefert. Es hieß, der vertickt auch an Privatleute, und deutlich billiger als im Supermarkt.
Der Eingang sieht wie üblich aus wie eine ranzige Garage mit einem Tischchen drin.
Dahinter versteckt kommt dann das Importparadies in Form zum Teil zweistöckiger Kühlhallen/-container. Das zweite Stockwerk ist da so aus Sperrholz reingezimmert. Das ist die kühlschrankkalte Abteilung mit Wein, eimerweise Senf, Gewürzen, Nüssen und sonstigem abgepacktem Zeug.
Die Fleisch- und Fischabteilung. Das war wohl tatsächlich mal ein LKW-Kühlcontainer, dem sie noch ein paar Styroporplatten außen draufgeklebt haben. Hat etwa -10°C.
Zwischen den Containern, die in einer Wellblechhalle stehen, sieht es so aus. Erst mal gewöhnungsbedürftig, aber recht überlegt ziehe ich das doch den psychologisch-manipulativ durchdesignten Konsumtempeln mit vorne den Frauenklamotten und Brot&Butter ganz am hinteren Ende vor.
Man importiert wohl tatsächlich aus aller Welt. Aber seit wann schreibt man “Haferflocken” im CamelCase?
Das ist der kälteste Raum, noch mal ein paar Grad unter dem Container.
Hat sich gelohnt, die Tour. Zwar ist das fast 15 km zu fahren, aber wenn man größere Mengen kauft, taugt das schon. Da haben wir jetzt auch das sonst unmöglich zu findende Vollkorn-Roggenmehl im 10 kg-Sack gefunden, so dass wir endlich eigenes Brot backen können. Baguette und so gibt’s zwar anständige, den französischen Ex-Kolonialherren sei Dank, aber Roggenbrot machen sie nur für Expats und entsprechend extrem teuer.