Gerhard Polt und die Psycholinguistik von LC_COLLATE

Ich hab gerade meine persönlichen Nikolausi-Momente und muss mir den Polt immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ich dem frechen Rotzbub eine schmieren™ will.

Der Leo lernt ja grad so einiges Englisch in der Vorschule, unter anderem auch den “Alphabet Song”. So hieß er zumindest bei uns in der Schule, aber da haben wir britisches Englisch gelernt, wo sich “dabbljuh eks and wai and zett” auf “nau ei nou si alfabett” reimt. Weil die Amis weiterhin drauf bestehen, U+005a “zzieh” zu nennen, bloß damit die singenden alten Typen mit den langen Bärten sich keinen holprigen neuen Namen merken müssen, tut’s das natürlich nicht mehr und sie müssen die letzte Zeile zu “nau ei nou mai äibisieh” trivialisieren.

Das ginge noch. Jetzt hat aber Leo das Lied so grob melodiemäßig abgespeichert, so wie ich, sagen wir, ein tibetanisches Weihnachtslied lernen würde. Die Mitte lautet dann “äitsch ai tschäi käi ellomellopih” und am Ende verwurschtelt sich’s noch mal etwas mit “dabbljuh äitsch nou mai äibisieh”. Das singt er täglich so gefühlt 200 Mal, 20 Minuten Mopedfahrt auf Dauerschleife kriegt er aber auf jeden Fall hin – die Fahrt ist ja auch trotz des für den Fahrer recht spannenden laotischen Verkehrs stinklangweilig für ihn. Das meißelt sich ganz schön tief in die Synapsen ein, wenn man das so fleißig übt, drum versuche ich den Text gelegentlich zu korrigieren.

Nö. Ellomellopih, Nikolausi!

Hätte ich nicht gedacht, dass so ein paar erfolglose Korrekturversuche so aggressiv machen können – aber der Polt wird schon auch so ähnlich auf den Sketch gekommen sein.

Ich habe ja schon den Verdacht, dass sich sowas auf die mentale Darstellung des Alph- ’tschulding: Abehzehs auswirkt, aber das kann man leider erst in 1-2 Jahrzehnten testen. Irgendwann mach ich dann mal so einen Versuch und nerve den Leo mit Buchstaben, die er alp^Wabehzeh-isch einsortieren muss, und schaue, wie lang er dafür braucht. In der Mitte und am Ende dürfte es zwei deutliche Peaks geben.

Wenn ich diesen Text per WaybackMachine oder beim Abstauben alter Git-Repositories denn mal finden und mich dran erinnern sollte …